"Für eine Welt, in der viele Welten platz haben" (Zapatisten Sprichwort) Diese Woche haben wir „La Casita Longchamps“ (das Häusschen in Longchamsps) im Süden von Buenos Aires besucht, um ein wenig mehr über diese Initiative zu erfahren und um Germán Doin, dem Regisseur des Films "La Educacion Prohibida" (die verbotene Bildung) zu interviewen. „La casita de Longchamps“ ist eine kooperative und selbstverwaltete Gemeinschaft, welche die hierarchische Logik des Lehrens und Lernens umzukehren versucht, eine Logik die in der Lehrer-Schüler Beziehung bei formalen Bildungsinstinstitutionen anzutreffen ist und als normal angesehen wird. Wenn man über andere Arten von Lehr-Lern-Beziehungen nachdenkt und diese auch praktiziert, gesteht sich die Gemeinschaft ein, dass es viele Arten von Wissen gibt und dass diese verschiedenen Formen von Kenntnis geschätzt werden müssen. Das bedeutetnicht nur die Wichtigkeit der formalen Wissensgebiete anzuerkennen, sondern auch Bereiche, die aus der Erfahrung der Bevölkerung und aus einem volkstümlichen Wissen resultieren. Mit anderen Worten: jeder kann oder weiß etwas was er mit anderen teilen kann, genauso wie wie es immer etwas Neues dazu zu lernen gibt. Diese Logik ändert nicht nur die Beziehung zur Bildung, sondern erweitert auch deren Reicheweite. Denn man geht davon aus, dass nicht nur die Kinder am Lernen teilhaben, sondern auch Erwachsene. Germán hat uns über seinen Lebensweg und über seine Nachforschungen zum Thema Bildung erzählt, und zwar über den Film „Educación Prohibida“ (Verbotene Erziehung) über „La Casita de Longchamps“ und auch über das Reevo Netzwerk, ein Online-Netzwerk, welches Organisationen und Wissen zu alternativen Bildungsformen, freiem Lernen und nicht konventionellen Bildungsmodellen dokumentiert, auf einer Karte darstellt und Menschen die sich mit diesen Themen befassen verknüft. Bildung trifft man in verschiedenen Alltagssituationen an und sie findet auf verschiedene Weise statt. Über die Bildungsmethoden und deren Beziehungen nachzudenken ist ein grundlegender Schritt um unsere Beziehung zur Welt zu verändern, damit Unterschiede respektiert werden und damit wir in einer Welt ankommen, in der viele andere Welten platz haben. Bald folgt das Interview!