Florianópolis - Brazil
Oft tendieren wir dazu an Nahrungsmittel zu denken, als ob sie vom Ackerbau kommen, aber oft vergessen wir dass wir Teil eines kreisförmigen Prozesses sind. Wir sehen uns eher als Konsumenten und nicht als Teil des Kreislaufs, insbesondere in städtischen Kontexten fern von der Erde und der Natur. Diese Abschottung im Zusammenhang mit einer übernormen Müllproduktion und dem Wissensmangel über dessen Entsorgung hat - insbesondere in Randgebieten und Armenvierteln, welche oft unter einer nicht regelmäßigen Müllabfuhr leiden - ernste Probleme zur folge. Das Bewusstsein über den organischen Kreislauf zu beleben und das Wissen über die Entsorgung der Abfälle in einer armen Gemeinschaft zu fördern ist deshalb revolutionär. Die Eimerrevolution (Revolução dos Baldinhos) könnte nicht anders heißen. Was könnte eine größere Revolution darstellen als eine erneute Verbindung mit dem Produktionszyklus und der Fortpflanzung des Lebens? Es ist ein Projekt das uns aufgrund seiner Grundiedee fasziniert: nachhaltige und soziale Anliegen im Einklang! Das Projekt wirdn in den dürftigen Gemeinschaften des Viertels Monte Cristo in der Perepherie von Florianópolis umgesetzt, wird von den Bewohnern selbst geleitet und vom Zentrum für Studien und Förderung der Gemeinschaftslandwirtschaft (CEPAGRO) unterstützt. 2008 gegründet, begann alles damit eine Lösung für den Müll auf den Straßen des Viertels zu finden, welches unter einem Ratten- und Insektenproblem litt. Die Tiere vermehrten sich augrund der Essensreste, welche lange Zeit auf den Straßen lagen und die Bevölkerung für Krankheiten anfällig machten. Deswegen trafen sich Gemeindesprecher mit dem CEPAGRO-Institut um eine gemeinsame Lösung für die Verarbeitung der organischen Abfälle mit Hilfe von Kompostierung zu finden. Doch das Projekt hat nicht nur mit Umweltangelegenheiten zu tun: Die Kompostierung ist Teil eines Aufklärungs- und Bildungsprozesses welcher das Basis der Ausbreitungsstrategie darstellt, denn die Kinder lernen den Prozess und dessen Wichtigkeit kennen und spornen dadurch ihre Familien an. Der produzierte organische Dünger wird an die teilnehmenden Familien gespendet oder vermarktet. Dadurch wird die Erhaltung des Projektes, die Bezahlung der Bewohner, welche das Projekt am laufen halten und die Stärkung einer städtische Agrikultur bewerkstelligt. Wir haben das Projekt dokumentiert und ein paar Wochen gibt es mehr darüber. Wartet es ab!